Seit einigen Jahren schon sind synthetische Diamanten aus maschineller Produktion, auf dem internationalen Markt „Lab Grown Diamonds“ genannt, ein immer größeres Thema und mittlerweile nicht mehr zu ignorieren. Kein Wunder, denn der (scheinbar) gleiche Stein- der Diamant- kann als Synthese wesentlich günstiger erworben werden.
Auch wir bei Schmuck Lindner bieten Diamantschmuck sowohl mit natürlichen als auch mit synthetischen Steinen an. Über diesen Unterschied werden wir Sie bei jedem Kauf umfassend aufklären, und bei jedem diamantbesetztem Schmuckstück erhalten Sie genaue Angaben bzw. Zertifikate über die verwendeten Steine.

Vom Industrieprodukt zum High-End-Schmuck: Eine kurze Geschichte
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Die ersten synthetischen Diamanten wurden bereits in den 1950er Jahren erzeugt, allerdings waren diese trüb und gelblich und damit nur für Industriezwecke als ultra-harte Beschichtungen für Bohrer und Schleifscheiben tauglich.
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In den 1990er Jahren wurden dann Verfahren wie HPHT (High Pressure High Temperature) und später CVD (Chemical Vapor Deposition) verfeinert. Wissenschaftler konnten nun die Bedingungen im Erdinneren so präzise simulieren, dass größere und reinere Kristalle wuchsen.
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Der Markteintritt (ca. 2020 – heute): Die Qualität erreichte das Niveau für Schmucksteine. Zuerst ignoriert, dann bekämpft und schließlich adaptiert: Große Player wie De Beers, Luxuskonzerne wie LVMH oder Uhrenmarken wie Breitling und TAG Heuer begannen, Labor-Diamanten in hochwertigen Kollektionen zu nutzen. Heute sind sie im Premium-Segment fest etabliert.
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Natürlicher Diamant
(„Mined Diamond“) |
Synthetischer Diamant
(„Laboratory Grown Diamond“) |
|---|---|---|
| Herkunft | Ein Schatz der Natur:
Natürliche Diamanten sind über Milliarden von Jahren tief in unserer Erde entstanden. |
Technische Faszination:
Synthetische Diamanten wachsen im Labor innerhalb von Wochen bis Monaten. |
| Ökologie | Viel Erdbewegung und Handarbeit
im Minenabbau notwendig. |
Kein Minenabbau, aber
hoher Energiebedarf |
| Ethik | Risiken bei Arbeitsbedingungen bei
Minen ohne Kimberly-Zertifizierung. |
Garantiert konfliktfrei
und ethisch unbedenklich. |
| chemisch,
physikalisch und optisch |
Identisch | Identisch |
| Preis | Sehr hoch | Deutlich günstiger
(je nach Größe ca. 80% niedriger) |
| Werterhalt | Relativ stabil bei hohen Qualitäten,
Wiederverkaufswert vorhanden. |
Kaum Wiederverkaufswert;
Preise sinken durch Technologiefortschritt kontinuierlich. |

Auch ein Lab-Grown Diamant kommt nicht als funkelnder Brillant aus der Maschine. Er muss genauso aufwendig bearbeitet werden wie ein Stein aus einer Mine.
Wenn der synthetische Diamant fertig „gewachsen“ ist, sieht er noch nicht nach Schmuck aus. Er ist oft milchig, hat eine raue Oberfläche und keine Brillanz (kein „Feuer“). Er sieht eher aus wie ein trüber Eiswürfel oder ein Stück Kandiszucker. Während natürliche Diamanten oft als Oktaeder (wie zwei aneinander geklebte Pyramiden) wachsen, kommen Labordiamanten je nach Verfahren oft in anderen Formen heraus (z. B. würfelförmig beim HPHT-Verfahren oder als flache Platten beim CVD-Verfahren).

Schleifen- das gleiche Handwerk für natürliche und synthetische Diamanten.
Das berühmte Funkeln eines Diamanten entsteht physikalisch nur durch Lichtbrechung. Damit das Licht in den Stein eintritt, reflektiert wird und oben wieder austritt, benötigt der Stein präzise geometrische Flächen (Facetten). Erst der Schleifer bestimmt durch die Proportionen, wie stark der Stein später funkelt. Ein schlecht geschliffener Lab-Grown Diamant sieht genauso tot aus wie ein schlecht geschliffener natürlicher Diamant.
Da der Diamant das härteste Material der Welt ist, kann er nur mit sich selbst (Diamantstaub) geschliffen werden. Dieser Prozess dauert wegen des notwendigen Kühlens und ständigen optischen Prüfens viel länger als bei anderen Steinen.
Da Labordiamanten in der Herstellung immer günstiger werden, macht das Schleifen (also die Arbeitszeit der Experten) mittlerweile einen riesigen Anteil an den Gesamtkosten des fertigen Steins aus.